Seminar: „Neues Land: Unterschiedliche Perspektiven auf Architektur und ihre Wirkung auf den Menschen“ HTWG Konstanz, Wintersemester 2015/16
Studiengang: MA Architektur

Seminar: „Neues Land: Zum Wechselspiel von sozial- und materiell-räumlicher Umgebung“
Universität Konstanz, Wintersemester 2015/16
Studiengang: BA Psychologie

Durchgeführt gemeinsam mit Dipl. Ing. Nicole Conrad & Dr. Frank Wieber

Im Wintersemester 2015/16 führen Nicole Conrad, Frank Wieber und ich ein ganz besonderes Lehrprojekt durch. Wir leiten parallel fünf Seminare, eines davon an der HTWG Konstanz im Studiengang MA Architektur, vier an der Uni Konstanz im BA Psychologie. Unser Ziel ist es, mit allen Studierenden (ca. 160) das Thema „Mensch und Architektur“ über verschiedene Sichtweisen und Arbeitsmethoden der Architektur, der Psychologie und der Soziologie am Beispiel der Gemeindeentwicklung näher zu untersuchen. Dabei steht im Vordergrund, dass die Studierenden Einblicke in die Arbeitsweisen der jeweils anderen Fachdisziplinen erhalten, ihren Blick auf die Aufgabenstellung erweitern und so zu neuen Lösungsansätzen gelangen. Folgende Fragen stehen im Zentrum:

  • Wie wirkt sich die gebaute Umgebung auf das Empfinden und Verhalten von Menschen aus?
  • Welche Bedürfnisse haben sie und wie kann der Raum dem entsprechend gestaltet werden?

Über Recherchen und Analysen hinaus sollen neue Ideen und Konzepte für die Aktivierung der Ortsmitte einer schwäbischen Gemeinde entwickelt werden.

Ablauf: 

Seminarstruktur Neues Land
Seminarstruktur Neues Land

Erarbeitung der sozialwissenschaftlichen/psychologischen Grundlagen
Zunächst erarbeiten die Studierenden sozialwissenschaftliche / psychologische Grundlagen. Im Seminar der Architektur geht es vor allem darum, die Studierenden allgemein an dieses ganz andere disziplinäre Vorgehen heranzuführen. In den vier Seminaren der Psychologie werden gezielt in jedem der Seminare die exakt gleichen Themen und Texte behandelt, jedoch wird pro Seminar ein ganz anderer Anwendungsfokus gesetzt. Je ein Seminar befasst sich einem der folgenden Schwerpunkte: 1) Lernen, 2) Arbeiten, 3) Wohnen und 4) Stadträume. Zu den Grundlagentexten werden Referate in Kleingruppen gehalten (zwei bis drei Studierende, vgl. exemplarisch in untenstehender Abbildung im Seminar 2 zum Anwendungsfokus „Lernen“ das Referat im Themenfeld B).

Exkursion
Für die Studierenden der Architektur findet im Rahmen der Grundlagenerarbeitung auch eine Exkursion in die genannte Gemeinde und ein Gespräch mit dem Bürgermeister statt.

Symposium
Im Rahmen eines Symposiums zur Semestermitte treffen alle 160 Studierenden aufeinander und stellen in Form von Science Slams ihre ersten Erkenntnisse vor. Für die Studierenden der Psychologie werden dazu die Seminargruppen gemischt, Studierende bereiten den Slam mit Kommilitonen vor, die zwar das gleiche Thema im Referat behandelt haben, jedoch weil sie aus einem anderen Seminar stammen, einen anderen Fokus gelegt haben. Es entstehen über die einzelnen Seminare hinaus ExpertInnen-Gruppen. So wird die Möglichkeit geschaffen, die Schwerpunkte 1) Lernen, 2) Arbeiten, 3) Wohnen und 4) Stadträume zusammenzuführen (vgl. exemplarisch in untenstehender Abbildung zu Thema B über alle Seminare hinweg die Science Slam Gruppe aus 8 Studierenden).

Gruppenstruktur Neues Land (Sozialpsycholoige)
Gruppenstruktur Neues Land (Sozialpsychologie)

In Kleingruppen von max. 15 Teilnehmenden wird ein Slam-Training angeboten, dessen Besuch auf freiwilliger Basis stattfindet. Dieses Training umfasst Übungen zum Auftreten und zur eigenen Wirkung bei Vorträgen in grossen Räumen, zur Vorbereitung eines Slams und die Möglichkeit einer kurzen Probe mit individuellem Feedback.

Dokumentation / Weiterentwicklung
Die Erkenntnisse aus den Referaten, der Exkursion und dem Symposium werden hinterher dokumentiert bzw. weiterentwickelt. Die Studierenden der Psychologie tun dies im Rahmen eines e-books (jede Expertengruppe schreibt ein Kapitel über ihr Thema und wird dabei allen vier Schwerpunkten gerecht), die Studierenden der Architektur legen eine Stegreifentwurf vor und schreiben eine Dokumentation.