Dörfi, söli, muesi? Folgegedanken zu widersprüchlichen Environment-Behaviour-Settings

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass einmal ein von mir geschossenes Foto das Titelblatt der „ABI Technik“ schmücken würde! Mein dort veröffentlichter Text ist das Ergebnis eines längeren Prozesses, der von ersten Erkenntnissen über Analysen verschiedener Arten der Widersprüchlichkeit hin zu der Fragestellung führt, was wir in der Planung von Lernumgebungen beachten müssen, um diese Widersprüchlichkeiten so weit wie möglich zu vermeiden. Diesen Prozess und Teile der Ergebnisse möchte ich im Folgenden nachzeichnen.

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Titelblatt der ABI Technik, 2019, 39 (1)

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“Should I stay or should I go?”*

*The Clash, 1981.

Vortrag zu widersprüchlichen Environment-Behaviour-Settings in Lernumgebungen

In den letzten Jahren hatte ich das Vergnügen, viele neu gestaltete Bibliotheken und Lernumgebungen zu besuchen. Vergnügen deshalb, weil sich in dieser Zeit viel getan hat in der Bibliotheks- und Lernraumgestaltung. Es sind Räume entstanden, die sowohl in ihrer materiellen Gestaltung als auch den intendierten sozialen Settings von Lehren und Lernen eine grosse Varianz aufweisen. – Leider werden die Räume häufig aber nicht in der Weise genutzt, wie es möglich wäre.

Die Gründe dafür können in den Environment-Behaviour-Settings gefunden werden: Diese sind zuweilen in sich widersprüchlich gestaltet, sodass sich den Nutzer*innen nicht erschliesst, welches Verhalten eigentlich vorgesehen ist. Sie wissen nicht, ob das, was sie tun möchten (oder bereits tun) opportun ist oder ob sie sich dafür einen anderen (Lern-)Ort suchen sollten.

Prezi: „Should I stay or should I go?“, März 2018

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Wissensraum, Labyrinth, Symbolischer Ort. Die Universitätsbibliothek als Repräsentation der Wissenschaft

Dissertation unter oben genanntem Titel eingereicht!

05.11.2013 – ein denkwürdiger Tag! Es ist der dritte Jahrestag der asbestbedingten Schließung der Universitätsbibliothek Konstanz. Und es ist der Tag, an dem ich meine Diss abgegeben habe! Auf den Tag genau drei Jahre nachdem mir, unmittelbar nach meiner Rückkehr vom Forschungsaufenthalt in Oxford, unerwartet mein Forschungsfeld entzogen wurde. Weiterlesen Wissensraum, Labyrinth, Symbolischer Ort. Die Universitätsbibliothek als Repräsentation der Wissenschaft

Fundstück der Woche #12: „Wozu noch Bibliotheken“ – Diskussion beim SWR2

Am 25.9. diskutierten beim SWR2 Christine Brunner (Direktorin Stadtbibliothek Stuttgart), Dr. Frank Simon-Ritz (Direktor der Universitätsbibliothek Weimar und Vorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes) und Dr. Johan Schloemann (Feuilleton-Redakteur, Süddeutsche Zeitung) über den Ort der Bibliothek. Vertraute und hier im Blog häufig diskutierte Themen wurden angesprochen: Umgewidmete Räume, Lieblingsplätze, auratische Bibliotheksräume und nicht zuletzt die Verbindung vom Zugang zum Buch und dem Ort, der diesen Zugang auch nutzbar macht.

Aber auf die Zwischentöne ist zu achten: Weiterlesen Fundstück der Woche #12: „Wozu noch Bibliotheken“ – Diskussion beim SWR2

Erfolgsteam-Workshops: Termine, Standorte, Trainerinnen

Die Musen (Logo)

Das Konzept der Erfolgsteams hat sich bewährt und wird immer bekannter. Seit 6 Jahren schon arbeite ich in meinem Erfolgsteam „Die Musen“ und schätze dieses Instrument zur Unterstützung der persönlichen und beruflichen Entwicklung sehr.

Und ich freue mich besonders, dass ich ab sofort auch für das Mentoring der Universität Stuttgart Workshops zum Thema anbieten kann. Weiterlesen Erfolgsteam-Workshops: Termine, Standorte, Trainerinnen

Stuttgarts neuer Bildungstempel: Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz

Letzte Woche Montag eröffnete die Stuttgarter Stadtbibliothek am Mailänder Platz nach drei Jahren Bauzeit ihre Portale. Die Metaphern für den Bau des koreanischen Architekten Eun Young Yi sind vielfältig: Medientempel, Büchertempel, Bücherwürfel, aber auch prison library (aus einem meiner Interviews zu Bibliotheksarchitektur in Oxford), das neue Stammheim (gemeint ist die JVA Stuttgart) …

Am vergangenen Dienstag nutze ich die Gelegenheit für eine Ortsbegehung inkl. einer Führung durch das Haus, deren Ziel es war, das architektonische Konzept zu vermitteln. Meine ersten Eindrücke möchte ich im Folgenden zusammenfassen.

Der im Herbstlicht grau schimmernde Bau der Stadtbibliothek ist schon aus der Entfernung sichtbar, die Assoziation prison library drängt sich auf.

Stadtbibliothek am Mailänder Platz, Stuttgart, 2011

Die Symbolik des Baus ist wohl für den nicht mit der asiatischen Kultur vertrauten Europäer nicht erkennbar. Die dem Bibliothekswürfel zugrunde liegende Form des Quadrats versinnbildlicht das Irdische. Die Ausrichtung folgt streng den Himmelsrichtungen. Die 3 als magische Zahl wird potenziert: 3×3 Fenster breit und genauso lang und tief ist das Gebäude. Hier verbindet sich das Magisch-Göttliche mit dem Irdisch-Menschlichen. Es ist ein Bildungstempel, die magische Symbolik ist gewollt. Die Bibliothek als sakralisierter Raum, als Tempel des Wissens. Weiterlesen Stuttgarts neuer Bildungstempel: Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz

Konflikte in der/um die Stadt

Bericht vom 6. Treffen des Nachwuchsnetzwerkes Stadt – Raum – Architektur zum Thema „Macht und Konflikt in der/um die Stadt“ am vergangenen Wochenende

Es war ein pralles Programm beim Treffen des Nachwuchsnetzwerks in Berlin am WZB. Das lag sicher mit daran, dass das Thema „Stadtkonflikte“ zu einer ungewohnten Fülle von Papers geführt hat. So hatten wir in 5 Sessions die Chance, nationale und internationale Perspektiven auf Stadtkonflikte einzunehmen, symbolische Räume und symbolische Architektur zu thematisieren und Konfliktkonstellationen, Diskursproduktionen und die Akteure in diesen Diskursen und Konflikten zu durchleuchten.

Im Raum stehen weiterhin die Ausgangsfragen:
• Was ist das „städtische“ an diesen Konflikten?
• Handelt es sich hierbei um Konflikte in der Stadt oder Konflikte um die Stadt? Wie unterscheiden sich diese beiden Konfliktformen?

Zu diesen Fragen äußerte sich auch Frau Prof. Margit Mayer in ihrem Keynote-Vortrag „Aktuelle Auseinandersetzungen in & um die Stadt: Welche Rolle spielt Urbanität?“. Leider blieben ihre Antworten, aus meiner Sicht, hinter unseren Erwartungen zurück. Prof. Mayer ist der Ansicht, dass die Beantwortung der Frage nur in Abhängigkeit zur jeweiligen Projektfragestellung beantwortet werden kann. Je nach dem, was untersucht und herausgefunden werden soll, wird die Frage nach dem städtischen der Konflikte anders beantwortet. Dies gibt mir Anlass, einen eigenen Versuch der Klassifikation der Konflikte und Proteste zu wagen.

Warum finden Proteste wie „Occupy Wall Street“ in der Stadt statt? Liegt es an der Nähe der mit einander in Konflikt stehenden Gruppen? An der höheren Wahrscheinlichkeit, mit Protesten die mediale Aufmerksamkeit zu gewinnen? An der leichteren Mobilisierung der Teilnehmenden und der besser ausgebauten Infrastruktur? Entwickeln sich in der Stadt bestimmte Protestpraktiken, die privilegiert für neue Protestentwicklungen sind?

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