Soziologie als Beruf. Wissenschaftliche Praxis in der soziologischen Reflexion

Tagung des Ausschusses „Mittelbau in der DGS / Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft“ der DGS

Mehrfach habe ich bereits über meine Aktivitäten in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und der Initiative „Für gute Arbeit in der Wissenschaft berichtet“. Am 25./26. Februar findet nun die oben genannte Tagung in Berlin am WZB statt. Eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wissenschaft als prekärer Beruf? Prekäre akademische Karrieren in der Diskussion“ stellt den Auftakt dar. Es folgen eine Keynote von Richard Münch (Universität Bamberg), Diskussionen zu Soziologie als Beruf und Berufung, Reflexionen sowie ein Mittelbautreffen zur Vorbereitung einer Mittelbau-Vollversammlung auf dem DGS Kongress 2016 in Bamberg.

Das vollständige Programm: Programm_Soziologie_als_Beruf

Ich freue mich auf viele Teilnehmende, nicht nur aus der Soziologie!

Für gute Arbeit in der Wissenschaft – Soziolog*innen seid dabei!

Im Sommer 2014 haben sich Soziologinnen und Soziologen in Berlin zusammengefunden, um sich für “Gute Arbeit in der Wissenschaft” zu engagieren. Es entstand ein Offener Brief an die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), in dem die Fachgesellschaft aufgefordert wurde, sich mit den Arbeitsbedingungen im eigenen Fach auseinanderzusetzen und sich für gewisse Mindeststandards einzusetzen sowie diese in ihren Ethikkodex aufzunehmen.

Unser Engagement gegen prekäre Beschäftigung in der Soziologie zeitigte bereits Erfolge. Weiterlesen Für gute Arbeit in der Wissenschaft – Soziolog*innen seid dabei!

Buchempfehlung: Kompetent zum Doktortitel

Girgensohn, Katrin (Hrsg.). 2010. Kompetent zum Doktortitel. Konzepte zur Förderung Promovierender. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Ganz allgemein gesprochen ist dieses Buch eine Kombination aus Praxisbericht und Leitfaden. Parallel wird zum einen konkret vom Projekt „Wissenschaftskompetenz durch Diversität“  an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) berichtet, zum anderen erhalten Lesende Hinweise und Anregungen, wie sie selbst, aus der Perspektive einer Institution, solch ein Programm gestalten könnten. Weiterlesen Buchempfehlung: Kompetent zum Doktortitel

Eine für Alle – Alle für Eine: Erfolgsteam Workshops in Konstanz

Follow-Up für bestehende Teams: 17. November 2011, 15-17 Uhr
Impuls-Veranstaltung für Interessierte: 01. Februar 2012, 15-17 Uhr

Wie bereits im Mai angekündigt, werde ich die Veranstaltungen zum Thema Erfolgsteams im Rahmen des Mentoringprogramm Konstanz in einem neuen Format durchführen. Neu wird die Veranstaltung zweiteilig in Form einer Impuls- und einer Follow-Up-Veranstaltung stattfinden.

Die Impulsveranstaltung fungiert als Informationsveranstaltung und ermöglicht den Einstieg in Organisationsstrategien und Arbeitsformen für Erfolgsteams. Hier können, durch gezielte Übungen zum gegenseitigen Kennenlernen und Netzwerken, Erfolgsteams initiiert werden.

Die Follow-Up-Veranstaltung richtet sich an Erfolgsteams, die bereits die ersten Schritte zur Erfolgsteamgründung hinter sich haben, erfahrungsgemäß nach drei bis sechs Monaten. Sie dient der Reflexion, der Besprechung aufgetretener Schwierigkeiten und der Vermittlung weiterführender Techniken und Themen der kollegialen Gruppenberatung in Erfolgsteams. Bisherige Entwicklungsschritte, offene Fragen und Entwicklungspotentiale der Teams werden bedarfsorientiert besprochen. Weiterlesen Eine für Alle – Alle für Eine: Erfolgsteam Workshops in Konstanz

Fundstück der Woche #2: Promovierenden- und Postdoc-Portal

Was lange währt wird endlich gut! Ich freue mich sehr, dass Beharrlichkeit sich auszahlt, wenn nicht direkt für mich, so doch für die nachkommenden Generationen des wissenschaftlichen Nachwuchses! Mein Wunsch nach gebündelten, gut aufbereiteten Informationen für Nachwuchsforschende wurde erhört!

Falls Du promovieren willst, es bereits tust, das an der Uni Konstanz vorhast oder bereits machst, dann hilft Dir das Promovierenden-Portal weiter. Hier sind erstmalig alle Infos gesammelt rund um die Promotion! Das sind nützliche Tipps, Hinweise, Workshops, Weiterbildungen, Beratung, Coaching, AnsprechpartnerInnen zur Planung von Forschungsaufenthalten im Ausland etc., tutti rund um die Promotion. Von der Entscheidung für oder gegen die Diss bis hin zu Disputationstrainings und Seminaren zum Thema „Publizieren als DoktorandIn“ gibt es nahezu alles.

Selbiges gibt es auch für Post-Docs!

Und besonders schön finde ich, dass sich vieles auch für Nicht-KonstanzerInnen nutzen lässt!

Großer Dank für diese neue Infrastruktur gilt dem Team des Academic Staff Development der Uni KN.

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Ziele setzen und geplant erreichen!

Zielsetzung und Planung sind zentrale Erfolgsfaktoren, nicht nur für Forschungsprojekte, sondern auch ganz allgemein in der Berufs- und Karriereplanung. Aus meiner Erfahrung als Berufsberaterin und Dozentin weiß ich allerding, dass viele Studierende und Promovierende (insbesondere die Frauen) sich der Notwendigkeit von Planung und Zielsetzung nicht bewusst sind. Und diejenigen, die sich gerne Ziele setzen möchten, nicht wissen, wie sie das konkret umsetzen können. Aus diesem Grund habe ich im Folgenden eine kleine Anleitung zur Zielsetzung* zusammengestellt. Weiterlesen Ziele setzen und geplant erreichen!

Erfolgsteams: Informationsveranstaltung zu Organisationsstrategien und Arbeitsformen von Erfolgsteams

Universität Konstanz, 20.01.2011, im Rahmen des Mentoringprogramms

Ich freue mich sehr, am kommenden Donnerstag an der Uni Konstanz im Rahmen einer Infoveranstaltung das Konzept der Erfolgsteams vorzustellen. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Mentoringprogramm Konstanz statt. Uhrzeit, Ort und Teilnahmebedingungen sind beim Mentoringprogramm zu erfragen.

Erfolgsteams sind Erfolgskatalysatoren. Funktion und Ziel ist die individuelle und sehr persönliche Förderung jeder einzelnen Frau im Team. Ein Erfolgsteam bietet Frauen das, was häufig im beruflichen Umfeld zu kurz kommt:

♦ Raum und Zeit, sich bewusst mit den eigenen Zielen auseinanderzusetzen und aktiv und kontinuierlich am eigenen Erfolgskonzept zu arbeiten.
♦ Eine professionelle und zugleich vertrauliche Plattform, um alle Fragen stellen zu dürfen und Schwächen ohne negative Konsequenzen zeigen zu können
♦ Ein ehrliches und offenes Feedback
♦ Regelmäßige Unterstützung und Motivation, auch über berufliche Themen hinaus
♦ Ein persönliches Netzwerk Gleichgesinnter
♦ Konkurrenzfreier Informations- und Wissensaustausch

Inhalte der Veranstaltung:

♦ Thematische Einführung
♦ Abgrenzung des Konzeptes Erfolgsteam von Mentoring, Coaching und Personalentwicklung
♦ Grundlagen und Voraussetzungen für Erfolgsteam-Gründungen
♦ Mögliche Inhalte und Ziele eines Erfolgsteams
♦ Überblick über Arbeits- und Kommunikationsformen für Erfolgsteams
♦ Erste Schritte zur Erfolgsteam-Gründung

Ich freue mich auf motivierte und interessierte Teilnehmerinnen.

Weitere Informationen zum Thema Nachwuchsförderung finden sich hier.

Eine für Alle – Alle für Eine

Unter diesem Motto findet am 10. Dezember 2010 an der Universität Heidelberg zum zweiten Mal mein Workshop zu Erfolgsteams statt. Dieses Mal wird die Veranstaltung von der Graduiertenakademie in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro angeboten. Doktorandinnen und Postdoktorandinnen sind herzlich eingeladen, teilzunehmen!

Inhalte der Veranstaltung:
• Thematische Einführung am Beispiel des Erfolgsteams „Die Musen – ein Erfolgsteam“
• Abgrenzung des Konzeptes Erfolgsteam von Mentoring und Coaching
• Grundlagen und Voraussetzungen für Erfolgsteam-Gründungen
• Gemeinsame Erarbeitung von möglichen Inhalten und Zielen eines Erfolgsteams
• Überblick über Arbeits- und Kommunikationsformen für Erfolgsteams
• Erste Schritte und Steigerungspotentiale für etablierte Erfolgsteams

Die Teilnahme ist kostenlos.
Mehr Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung gibt es hier.

Ich freue mich sehr auf diesen Workshop und viele spannende Diskussionen mit den Teilnehmerinnen!

Identität – Von außen zugeschrieben oder von innen bewußt konstruiert?

Wie einige sicher wissen, war ich letzte Woche auf dem Jubiläumskongress der DGS (Deutsche Gesellschaft für Soziologie). Viel Zeit habe ich in Veranstaltungen rund um Raum- und Stadtsoziologie verbracht. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch ein Vortrag von Jean-Claude Kaufmann zu „Identität“.

Jean-Claude Kaufmann sprach in seinem Vortrag ein Thema an, das mich seit einigen Wochen intensiv beschäftigt: Identität als Ergebnis einer ständigen Selbstreflexion und der damit verbundenen Gefahr der Handlungsblockade.

Was für JC Kaufmann eher ein Nebengleis seiner Argumentation ist, ist für mich ein zentrales Thema. Kaufmann stellt in seinem Vortrag fest, dass der Begriff der Identität inflationär gebraucht wird und Identität nicht stabil fixiert ist, sondern vielmehr einem „identitätsbildenden Prozess“ entspricht. Bezieht man Kaufmanns Argumentation auf Prozesse der Karriereplanung, des Coachings und der Präsentation der eigenen Person in Bewerbungsverfahren,  dann werden uns die Ausmaße erst bewusst: Hinter allen beruflichen Standortfindungs- und Karriereplanungsprozessen steht ein Mechanismus der Sinnproduktion. Multiple Möglichkeiten der Karrierewege zwingen uns, Entscheidungen zu treffen. Diese Entscheidungen wiederum werden von uns im nächsten Bewerbungsverfahren zu einem „roten Faden“ gesponnen, der unsere Individualität bei gleichzeitiger Passung zur ausgeschriebenen Stelle belegen soll. Darüber hinaus „präsentieren“ wir Versionen unserer Identität auf einer Vielzahl von Plattformen: Virtuelle Netzwerke wie XING, Facebook, die eigene Website, eine Institutionen übergreifende Arbeitsgemeinschaft – all diese Räume führen dazu, dass wir uns immer wieder neu entwerfen. Wir stehen ständig im Spannungsfeld von extrinsischer Informationsflut und intrinsischer Reflexivitätsergebnisse, die wir aufeinander abstimmen (sollen). Wir definieren unseren Standort und unsere Identität passgenau zu den von außen auf uns eindrängenden Anforderungen. Hier schließt sich der Kreis zu Kaufmanns Vortrag: Die ständige Reflexivität führt zu Handlungsunfähigkeit.  Während Zugehörigkeit laut Kaufmann früher eher gegeben war, ist sie heute eine einschreibende Praxis. Wir wählen für eine bestimmte Zeit Zugehörigkeiten aus, zu Vereinen, Arbeitsverbänden, Freundeskreisen… (Gated Communities stellen aus meiner Sicht ein sehr gutes und auch extremes Beispiel dafür dar).

Bei  „Die Musen – ein Erfolgsteam“ diskutieren wir seit einiger Zeit sowohl die Prozesse der Karriereplanung, als auch bestehende Optionen, aus diesem Kreislauf der Reflexivität und Anpassung auszubrechen, eigene Ziele handelnd zu verfolgen und das eigene Lebensmodell umzusetzen. Nach JC Kaufmanns Vortrag sehe ich heute noch mehr die Herausforderung darin, sich nicht Schlangenmensch gleich zu verbiegen und die subjektive Wahrnehmung externen Erwartungen anzupassen. Vielmehr muss es darum gehen, dass wir uns und andere ganzheitlich annehmen, mit der Vielfältigkeit der Erfahrungen und Fähigkeiten, um diese Vielfältigkeit auch nutzen zu können. Diese Akzeptanz der Vielfältigkeit würde zugleich einen Teil der Reflexivität überflüssig machen, den nämlich, der auf die Reduktion der eigenen Persönlichkeit hin zu Passgenauigkeit abzielt.

Kommentare und Hinweise dazu, wie das gelingen kann, sind jederzeit erwünscht!