Repräsentative Umfrage der Polizei bestätigt Ergebnisse aus Raum-Expedition: Konstanz

Im April veröffentlichten Anna Lipphardt und ich als Herausgeberinnen die Ergebnisse des Lehrforschungsprojektes Raum-Expedition: Konstanz. Unsere Broschüre Unsicher ist es anderswo! Räumliche Sicherheitswahrnehmung in Konstanz zeigt qualitativ, was jetzt quantitativ auch untermauert wurde: Die KonstanzerInnen fühlen sich meist sicher. So schrieb dies auch der Südkurier vorgestern in seinem Artikel Umfrage: Bürger fühlen sich sicher , in welchem die Ergebnisse der Umfrage der Polizei vorgestellt wurden.
Die Polizei bestätigt die von unseren Studierenden identifizierten Unsicherheitsfaktoren: Dunkelheit, alkoholisierte Personen, Jugendliche (alkoholisiert und nüchtern). Darüber lokalisiert die Umfrage der Polizei die gleichen als unsicher wahrgenommenen Räume, wie es das Projekt „Unsicher ist es anderswo!“ tut. Unsere Studenten Hannes Brandt, Hans Christian Hillmann und Johannes Meinecke haben dazu nicht nur die BürgerInnen, sondern auch die Polizei und die Nachtwanderer befragt. Aus den Antworten dieser drei befragten Gruppen wurden „Unsicherheitskarten“ von Konstanz erstellt. Sie zeigen die als unsicher wahrgenommenen Stadträume.
Grün sind die Räume mit erhöhtem Polizeieinsatz, blau die Räume, die die Nachtwanderer als Einsatzgebiete wahrnehmen und rot die Bereiche, die die BürgerInnen als unsicher bezeichneten.

Die jetzt vorgestellte Umfrage der Polizei bestätig diese unsicheren Räume: Der Bahnhof, das Hafenareal, das Industriegebiet und das Berchengebiet werden von den KonstanzerInnen als Räume identifiziert, an denen sie sich nicht ganz sicher fühlen. Gerade bei letzterem Gebiet, dem Quartier Berchen (vollständig gehören hier auch die Öhmdwiesen dazu), könnte man jedoch einwenden, dass es als peripheres Stadtgebiet wohl besser ist, als sein Ruf. Als unbekanntes und von den BürgerInnen anderer Stadtteile kaum besuchtes Quartier erscheint es schon auf Grund dieses Unbekannt-Seins als unsicher. Auch hierauf geht unsere Broschüre Unsicher ist es anderswo! ein.
Weitere Informationen zum Lehrforschungsprojekt Raum-Expedition: Konstanz und den Teilprojekten sind auch im Blog unter dem Tag „Raum: Expedition“ zu finden. Über Nachfragen freue ich mich natürlich auch sehr.
Aber erstmal von der Stadt in unfeiner Tonlage kritisiert werden. Da kommt Freude auf. Hatte das auch vor ein paar Tagen gelesen und dachte mir: „Na, jetzt wird es aber langsam schwierig, uns schlampiges Arbeiten und niedrige Fallzahlen vorzuwerfen…“
@Christian: Da hast Du vollkommen Recht. „Unsicher ist es anderswo!“ wurde jetzt bestätigt und untermauert, „Melting Space Herosé“ hat vermutlich indirekt zu mehr partizipativer Stadtplanung geführt (siehe Blogartikel https://spacesofknowledge.wordpress.com/2011/06/30/raum-expedition-konstanz-partizipative-stadtplanung/) und das Berchen bleibt, und das ist symptomatisch und typisch, wieder einmal unbeachtet. Ich bin weiterhin absolut sicher, dass wir den Finger genau auf wunde Punkte gelegt haben.
Und dazu noch was aktuelles: http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Contra-privater-Sicherheitsdienst-Falscher-Ansatz;art372448,5282180, Frau Weiner von den Nachtwanderern zum Thema Sicherheit und Security-Dienste. Frau Weiner stand als Expertin dem Projekt „Unsicher ist es anderswo“ für ein Interview zur Verfügung.