
Am kommenden Dienstag, 29.05.2012 werde ich bei der Hochschuldidaktik der Uni Konstanz einen Vortrag zu Lehrforschungsprojekten halten (12-13 Uhr, Raum V 738). Ich freue mich sehr, dass ich auf diesem Wege mehrere meiner Arbeitsthemen aus den letzten zwei Jahren zusammenführen kann: Am Beispiel des raumwissenschaftlichen Lehrforschungsprojektes „Raum-Expedition: Konstanz“ werde ich aufzeigen, wie diese Form der Lehrveranstaltung gelingen kann und wie beide Seiten, Lehrende wie Studierende, davon profitieren. Hochschuldidaktik, empirische Methoden, Raum- und Stadtforschung – all dies wird Thema meines Vortrags sein.
Lehre mit Forschungsbezug und Praxisorientierung verbindet in mehrfacher Hinsicht die universitären Ansprüche der Wissenschaftlichkeit und die in der Bologna-Deklaration geforderte Ausrichtung auf Berufsbefähigung der Studierenden („Employability“). Aus meiner Erfahrung als Berufsberaterin bei Career Services in Konstanz und St.Gallen weiß ich, dass gerade Studierende der Kultur- und Sozialwissenschaften Mühe damit haben, ihrer eigenen Berufsqualifikation zu vertrauen. Die studentische Erfahrung, im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes eine eigene empirische Studie durchführen und deren Ergebnisse präsentieren zu können, motiviert so manchen, weil gemerkt wird, dass man doch so einige Kompetenzen aus dem Studium mitbringt:
„Insgesamt haben wir mehr Vertrauen in unsere Fähigkeiten gewonnen, solche Projekte auch zukünftig relativ selbstständig durchführen zu können.“ (Zitat aus einem Reflexionsbericht aus „Raum-Expedition: Konstanz“)
Diese Befähigung und Motivation gilt – gerade bei empirischen Forschungsprojekten – sowohl für die akademische Laufbahn als auch für Karrieren außerhalb der Wissenschaft. Was genau die Studierenden von April 2010 bis Februar 2012 in „Raum-Expedition: Konstanz“ gelernt haben, auf welchen Wegen und dank welcher didaktischer Methoden, werde ich am kommenden Dienstag erzählen.
Und natürlich lernen auch die Dozierenden, wenn sie lehrend forschen. Anna Lipphardt und ich, die wir ja gemeinsam dieses Lehrforschungsprojekt durchführten, haben auch dazugelernt. Und in den letzten Monaten im Rahmen einer Publikation ein Tool für empirische Lehrforschungsprojekte entwickelt. Dieses werde ich am Dienstag, neben einigen anderen „learned lessons“ ebenfalls vorstellen. Ich freue mich sehr darauf und hoffe auf viele interessierte Zuhörende!