Rückblick und Überblick über die Ergebnisse*
Es war lange still im Blog – doch mit dem Abschluss des sehr arbeitsreichen Projektes Social Media in Lehr- und Lernszenarien melde ich mich zurück. Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die Ergebnisse des Projektes geben und ein kleines Fazit ziehen. Das Projekt hat, quantitativ gesprochen, Daten für drei Publikationen geliefert und ist in einer Vielzahl von Vorträgen vorgestellt worden. Qualitativ stellt das Projekt in einem partizipativen Verfahren im Rahmen eines methoden-, daten- und perspektiventriangulativen Forschungsdesigns erstmals Kennzahlen über den Einsatz von Social Media in der Lehre zur Verfügung und gibt Einblicke in die Wahrnehmung und Nutzung dieser neuen Medien an der Hochschule.
Die Ergebnisse des Projektes sind umfangreich, lassen sich jedoch auf einige Kernpunkte komprimieren:
- Es hat sich gezeigt, „dass Social Media zwar bekannt sind, aber kaum in Lehr- und Lernkontexten eingesetzt werden, obwohl sie eine zeitgemässe Lehre im Sinne des Paradigmenwechsels hin zur Lerner-zentrierten Lehre fördern, Hierarchien aufbrechen, ein informelles Lernen ermöglichen und Kollaborationen unterstützen könnten.“[1]
- In den Pilottests wurde deutlich, dass Lehrende beim Einsatz von Social Media häufig mit zwei Herausforderungen konfrontiert werden: Sie müssen die Social Media Tools und deren Funktionalität kennen und darüber hinaus müssen sie entsprechend dem sogenannten method-media-match diese Tools in ihr Lehrkonzept einbetten. Hierbei nehmen hochschuldidaktische Kompetenzen eine Schlüsselrolle ein.
- Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Teilnahme an Weiterbildungen in den Bereichen Hochschuldidaktik/Medienbildung und dem Einsatz von E-Learning in der Lehre. 44,5% der Lehrenden, die in den letzten 10 Jahren eine solche Weiterbildung absolviert haben, führen Veranstaltungen mit E-Learning-Anteilen durch. Unter den Lehrenden, die keine Weiterbildung in diesen Bereichen gemacht haben, setzen nur 20,8% E-Learning Veranstaltungen ein (Chi2= 16,157; p<0,001).
Folgende Publikationen beziehen sich (teilweise oder vollständig) auf das Projekt:
- Eva-Christina Edinger, Julia Klammer & Stefan van der Vlies: Lehren und Lernen mit Wiki, Facebook, Twitter und Co.? In: Education permanente (EP) 2013/2: “Social Media”, S. 13-15. Open Access
- Eva-Christina Edinger & Ricarda T. D. Reimer: Vernetzte Räume: Vom Bücherregal zur Bibliothek 2.0 – Neue Standorte und Perspektiven. In: 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur 1 (2013), S. 27-36. Open Access
- Ricarda T. D. Reimer & Eva-Christina Edinger: Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung aktueller Initiativen und Projekte zum Themenfeld Open Education Ressources (OER). Neue Chancen für ein gemeinschaftliches Engagement. Tagungsband der „Medien Wissen Bildung 2013“ (in Vorbereitung)
Mehr zu den Ergebnissen des Projektes stehen an folgenden Stellen bereit:
- Projektwebsite
- Impulsseminar “Rezipieren, Ausprobieren, Reflektieren” im Rahmen des EP Gesprächsabends in Olten, Juni 2013. Slides zum Download
- Vortrag „Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung verschiedener Initiativen und Projekte zum Themenfeld OER. Neue Chancen für gemeinschaftliches Engagement“, Medien – Wissen – Bildung 2013: Freie Bildungsmedien und Digitale Archive, Universität Innsbruck, April 2013. Slides zum Download
- Vortrag: “Facebook, YouTube, Wikipedia & Co. in der Universität? – I Like! Social Media in der Lehre aus der Perspektive von Studierenden und Lehrenden“, an der Universität Zürich (CH), März 2013. Sildes zum Download & Video vom Vortag
- Vortrag “Always Chasing Something – Students’ Perspective on Social Media in Higher Education“, im Rahmen der SIG Student Voice, SWITCH, Zürich (CH), November 2012. Slides zum Download
Wie immer freue ich mich über Rückfragen, Kommentare und weiterführende Hinweise!
*Teile des vorliegenden Artikels wurden von mir bereits im Blog der Fachstelle Digitales Lehren und Lernen in der Hochschule veröffentlicht.