Wo früher Glasscheiben Einblicke in die Universitätsbibliothek Konstanz ermöglichten, befinden sich heute schmucklose Rigipsplatten. Auf einer dieser Plattenwände sammelt die Bibliothek jetzt Wünsche für die Neugestaltung. Die Wünsche erinner mich sehr an jene Antworten in meinen Interviews mit Bib-NutzerInnen auf die Frage: „Wie sähe die ideale Bibliothek aus?“

Das wünschen sich BibliotheksnutzerInnen in/von ihrer Bibliothek:
- 3D-Navigation
- Zugang zu Informationen: das betrifft unter anderem die 3D-Navigation (siehe zur Navigation und Orientierung Artikel Wissensraum und Labyrinth), aber auch den Zugang zu PC-Arbeitsplätzen
- Individuelle Tischlampen
- Sitz- und Liegegelegenheiten, „chill out areas“
- Gruppenarbeitsräume
- Ruhe, mit den Worten der Wünschenden: „Verbot hoher Schuhe“
- Design (hier werden andere Universitätsbibliotheken als Beispiele genannt, wen wunderts, dass dies Beispiele aus Skandinavien sind??? Siehe Artikel Wissensraum und Labyrinth, Abschnitt zur neuen Deichmanske Bibliotek in Oslo)
Hier möchte ich anschließen an meinen letzten Post Wenn der Himmel voller Bücher hängt: Die Bibliothek ist ein Ort mit identitätsstiftender Funktion, welche sich einerseits aus den eigenen Erfahrungen mit dem Ort, andererseits aus dem musealen Charakter speist. In Bezug auf die Kopräsenz anderer NutzerInnen ist festzuhalten, dass einerseits die Anwesenheit anderer in der Bibliothek geschätzt wird, diese jedoch mit den Regeln der Schweigsamkeit und der Stille verbunden ist. Man sucht die Bibliothek auf als einen Ort des kollektiven stillen Arbeitens. Die vielfältige Nutzung einer Bibliothek ist ebenso zentral: Ob als Gruppe oder als Einzelperson, ob zum Recherchieren, Lesen oder Arbeiten unabhängig von den Medienbeständen – die Bibliothek bietet den passenden Raum, sozial wie materiell.
Die „Wunschbibliothek?!“ thematisiert übrigens auch der bibliothekseigene Blog unter http://www.ub.uni-konstanz.de/bibliothek/bibbaublog/blog-post/2012/12/12/wunschbibliothek/