Labyrinthe, Informationsarchitekturen, Symbolische Orte

Ein neues Bild für spacesofknowledge.com

Meine Arbeit hat sich in den letzten drei Jahren weiterentwickelt. Stand am Anfang noch der symbolische Ort Bibliothek im Zentrum, so sind zwischenzeitlich auch die Bibliothekslabyrinthe und die Informationsarchitekturen hinzugekommen. Dementsprechend war es Zeit, sich von den zugegebenermassen atemberaubend schönen Bildern von Oxford und seinen Bibliotheken zu lösen.

ehemalige Blog-Header-Bilder

Neu zeigt meine Website eines meiner Lieblingsbilder der Wegweiser an der Universität Zürich. Alle Wege führen zur Bibliothek! Ob der Wegweiser mehr hilft oder verwirrt bleibt offen. Dass es Wanderwege sind, die zur Bibliothek führen, hat natürlich auch eine ganz eigene Symbolik.
Das mittlere Bild zeigt das J-Gebäude der Universitätsbibliothek Konstanz mit der von mir heiß und innig geliebten ‚Baumarkt-Beschilderung‘. Diese ist – aus meiner Sicht – immer noch die beste Navigationshilfe in Bibliotheken und ein essentieller Bestandteil einer guten Informationsarchitektur. Nur leider wird sie so selten umgesetzt.
Und das letzte ist für mich eines mit „positiver Prägnanz“ (René Seyfarth): Die Bibliothek leuchtet und erleuchtet den Campus der Universität Zürich. Es handelt sich dabei um die Forschungsbibliothek am Irchel, von Universitätsangehörigen auch FBI genannt – auch das hat natürlich Symbolkraft.

User Centered Architecture (UCA): Die Synthese von Architektursoziologie und User Centered Design

Ein interdisziplinäres Brainstorming von Benjamin C. Biörnstad & Eva-Christina Edinger

Die Zeichen der Zeit sprechen eine deutliche Sprache: Bruno Latour wird im Frühjahr als Keynote Speaker an der CHI 2013, der internationalen Konferenz zu Computer Human Interaction (CHI oder auch HCI) auftreten. Ein Soziologe also nimmt an der Konferenz für HCI teil und zeigt interdisziplinäre Bezüge auf. Die Architektursoziologie wiederum befasst sich mit dem Potential neuer Perspektiven der Science and Technology Studies, z.B. im Rahmen des Workshops der AG Architektursoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Hier kann die HCI in die Soziologie einbezogen werden. Im Folgenden möchten wir einige konzeptionellen Parallelen von Architektur-/Raumsoziologie und Human Computer Interaction aufzeigen, an konkreten Beispielen verdeutlichen und einen Ausblick auf ein neues, transdisziplinäres Konzept einer User Centered Architecture werfen.  Weiterlesen User Centered Architecture (UCA): Die Synthese von Architektursoziologie und User Centered Design

Fundstück der Woche #10: The confusing Library

Informationsarchitektur revisited

„Es gibt wirklich nichts Schwierigeres, als eine Bibliothek zu ordnen. Es sei denn, man würde sich daranmachen, ein wenig Ordnung in die Welt zu bringen. Wer würde das wagen? Wie wollen Sie ordnen? […]“[1]

In Vorträgen zeige ich ja gerne zur Informationsarchitektur, die ich im Falle von Bibliotheken auch als „Ordnung der Bücher“ bezeichne, ein Bild der Suhrkamp Bibliothek – Bücher nach Farben sortiert. Und wenn es um die Navigation in Bibliotheken geht, verweise ich gern auf M.C. Eschers Treppenbild „Relativität“ von 1953. Mit „The confusing Library“ habe ich quasi alles in einem gefunden:   Weiterlesen Fundstück der Woche #10: The confusing Library

Fundstück der Woche #8: Leitfaden „Usability in Bibliotheken“

Wer meine Arbeit kennt, weiss, das ich seit einigen Jahren zwei Konzepte aus dem Webdesign einsetze, um materiell-räumlich-soziale Konzepte in Bibliotheken aus der Perspektive der Raumsoziologie zu erklären. Diese Konzepte sind die Informationsarchitektur und das User Experience Design (UXD). Im Blogpost „Wissensraum und Labyrinth“ gebe ich einige Einblicke in Ergebnisse aus meinem Projekt und mache daran deutlich, warum es so essentiell ist, dass die Informationsarchitektur einer Bibliothek (also welche Bestände wo zu finden sind) und die Navigation in selbiger für die NutzerInnen leicht nachzuvollziehen und zu nutzen sind.

Und jetzt habe ich einen Leitfaden zur Usability in Bibliotheken gefunden und zwar an der HTW Chur.  Thematischer Einstieg in diesen Leitfaden stellt die „zunehmende Digitalisierung von Wissen“ dar. Die Neugierde hatte mich also gepackt und meine ersten Eindrücke seien im Folgenden vorgestellt. Weiterlesen Fundstück der Woche #8: Leitfaden „Usability in Bibliotheken“

Wissensraum und Labyrinth

Navigation Makro Ebene UB Zürich Irchel (©Thomas Edinger)

Am 9. Mai hatte ich die Möglichkeit, einer Arbeitsgruppe der Universitätsbibliothek Konstanz Ergebnisse meines Promotionsprojektes vorzustellen. Diese Arbeitsgruppe befasst sich mit dem aktuell stattfindenden Umbau der Bibliothek. Das war natürlich für mich die Gelegenheit, mit ExpertInnen sowohl über meine Analysen als auch über potentielle Verbesserungen der materiell-räumlich-sozialen Strukturen der UB zu diskutieren. Ein zentraler Schwerpunkt meines Vortrags „Wissensraum und Labyrinth“ war – wie könnte es anders sein – die Orientierung und Navigation in Bibliotheksräumen auf Makro-, Meso- und Mikro-Ebene. Passend dazu hat mich heute ein Link zu den Plänen der neuen Stadtbibliothek in Oslo erreicht. Und wen wunderts: Orientierung und Navigation sind auch hier zentrale Themen. Weiterlesen Wissensraum und Labyrinth

Stuttgarts neuer Bildungstempel: Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz

Letzte Woche Montag eröffnete die Stuttgarter Stadtbibliothek am Mailänder Platz nach drei Jahren Bauzeit ihre Portale. Die Metaphern für den Bau des koreanischen Architekten Eun Young Yi sind vielfältig: Medientempel, Büchertempel, Bücherwürfel, aber auch prison library (aus einem meiner Interviews zu Bibliotheksarchitektur in Oxford), das neue Stammheim (gemeint ist die JVA Stuttgart) …

Am vergangenen Dienstag nutze ich die Gelegenheit für eine Ortsbegehung inkl. einer Führung durch das Haus, deren Ziel es war, das architektonische Konzept zu vermitteln. Meine ersten Eindrücke möchte ich im Folgenden zusammenfassen.

Der im Herbstlicht grau schimmernde Bau der Stadtbibliothek ist schon aus der Entfernung sichtbar, die Assoziation prison library drängt sich auf.

Stadtbibliothek am Mailänder Platz, Stuttgart, 2011

Die Symbolik des Baus ist wohl für den nicht mit der asiatischen Kultur vertrauten Europäer nicht erkennbar. Die dem Bibliothekswürfel zugrunde liegende Form des Quadrats versinnbildlicht das Irdische. Die Ausrichtung folgt streng den Himmelsrichtungen. Die 3 als magische Zahl wird potenziert: 3×3 Fenster breit und genauso lang und tief ist das Gebäude. Hier verbindet sich das Magisch-Göttliche mit dem Irdisch-Menschlichen. Es ist ein Bildungstempel, die magische Symbolik ist gewollt. Die Bibliothek als sakralisierter Raum, als Tempel des Wissens. Weiterlesen Stuttgarts neuer Bildungstempel: Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz

Renaissance of the Library, NSA 2011 – No Poster, but a Presentation!

Sometimes thinks take other ways than expected. In spring I applied for the Nordic Sociological Association (NSA) Conference in Oslo. And my paper concerning the “Renaissance of the Library” was accepted for the poster presentation – I thought. But some weeks ago Prof. Ragnvald Kalleberg contacted me: I should be one of the presenters in his session “Sociology of Science” (this Friday afternoon). I was quite surprised!

Now my preparation for this presentation is finished. I was pleased to write a paper concerning my presentation topic that you can find here.

Another task during the session will be, that I will commentate Ragnvald Kallebergs presentation “Academics communicating with citizens in publics”. I am looking forward to do so, because this is a really interesting topic that is connected with my work in a theoretical and a practical way (some of you may think about “Space-Expedition: Konstanz”).

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Information Architecture in Libraries – Participation in “Techno-Topologies”

Last weekend I took part in the Conference „Techno-Topologies“ in Darmstadt (Germany) and presented results of my PhD project Spaces of Knowledge”.

It was a great organised conference with a friendly atmosphere supporting the young researcher’s projects. My presentation was part of the section “Orientation and Navigation” and therefore I focused on the “Technically induced Orientation and Navigation from a Perspective of Spatial Sociology”. There have been lots of interesting and forward-looking questions and comments.

I planned to take a voice record of my presentation but unfortunately I forgot to start the recorder at the beginning. So I can just provide the slides without the corresponding sound.

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Tagungsvorbereitung für die „Technotopologien“ mit Tagxedo

Ich mag Tagungen. Und Vorträge auch. Trotzdem gibt es so Tage, da fällt mir die Vortragsvorbereitung unendlich schwer. Doch Dank eines genialen Tipps meiner Kollegin Anna Lipphardt ist meine Tagungsvorbereitung für die „Technotopologien“ das reinste Vergnügen! Anna hat mich auf Tagxedo aufmerksam gemacht. Tagxedo macht aus jeder Art von Text kreative, sehenswerte und wunderschöne tagging clouds. Kurzerhand habe ich meinen vorbereiteten Vortrag (deutsch) in einen „tagging star“ verwandelt.

Eigentlich ist es logisch, aber überrascht hat es mich trotzdem, dass die Tags die thematischen Schwerpunkte des Vortrags so deutlich darstellen: Die Bibliothek steht im Zentrum, hier werden der Raum, die Architektur und Orientierung und Navigation untersucht. Informationen und Informationsarchitektur haben ebenso wie Wissen und Universitäten materielle und soziale Funktionen. Amazing!

Das Paper zum Vortrag findet man übrigens hier.

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