CfP: Kollektive Dynamiken der Aneignung und Aushandlung urbaner Räume

Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Maik Hömke, beim diesjährigen Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie (3. -5. Juni, Lausanne) einen Workshop zum oben genannten Thema leiten zu dürfen. Vom 16. Januar – 13. März können Vortragsvorschläge eingereicht werden. Inhaltlich knüpfen wir an das letzte Treffen des NWNW Stadt – Raum – Architektur an:

Der urbane Raum ist geprägt von kollektiven Dynamiken der Aneignung und Aushandlung. Praktiken wie etwa Zwischennutzung, Hausbesetzungen, Urban Gardening und Street Art sind eingebettet in ein Geflecht aus neoliberaler Stadtpolitik, institutioneller Stadtplanung, partizipative Stadtentwicklung, sozialer Ungleichheit und Protestbewegungen, sowie gesteigerter medialer Aufmerksamkeit. So entstehen vielschichtige Spannungsverhältnisse wie bspw. jenes zwischen Funktionalität und Bedeutungszuschreibung urbaner Räume. Damit eröffnet sich ein grosses Perspektivenspektrum auf kollektive Dynamiken. Weiterlesen CfP: Kollektive Dynamiken der Aneignung und Aushandlung urbaner Räume

Kandidatur für das Konzil der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) als Mittelbauvertreterin

Seit Mittwoch stehe ich, gemeinsam mit zwei KollegInnen, Tina Weber und Boris Traue, als Mittelbauvertreterin zur Wahl für das Konzil der DGS. Dass es überhaupt so weit kam, verdanke ich der Initiative „Für gute Arbeit in der Wissenschaft“, der ich mich im Oktober angeschlossen habe. Diese hat sich mit einem offenen an die DGS gewandt, mit dem Ziel, zum einen Mindeststandards guter Arbeit im Ethik-Kodex der DGS zu verankern und zum anderen Mitbestimmung in den Gremien der Fachgesellschaft zu erlangen. In den folgenden Zeilen möchte ich darlegen, warum es von besonderer Bedeutung ist, Mittelbauvertretende in das zweithöchste Gremium der DGS zu wählen und welche Position ich beziehen werde, sofern ich gewählt werde. Weiterlesen Kandidatur für das Konzil der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) als Mittelbauvertreterin

Wer keinen physischen Platz hat, hat auch keinen gesellschaftlichen Platz!

Überlegungen im Vorfeld zum Netzwerktreffen „Das Soziale im urbanen Kontext – Dynamiken der Aneignung und Aushandlung von (Stadt-)Räumen“

Jugendzentrum „Ex(zellenz)-Haus“, Trier
Jugendzentrum „Ex(zellenz)-Haus“, Trier

Der urbane Raum ist geprägt von Dynamiken der Aneignung und Aushandlung. Über diese werden wir heute und morgen beim 12. Treffen des Nachwuchsnetzwerkes Stadt – Raum – Architektur in Luzern sprechen. Das Programm des Netzwerkes steht am Ende dieses Beitrags zum Download zur Verfügung.
Im Vorfeld dazu möchte ich ein paar Gedanken formulieren, nicht zur Aneignung und Aushandlung – das werden wir in den nächsten Tagen zu Genüge tun – sondern zur Bedeutung der Räume, deren in Besitznahme ausgehandelt wird: Tim Cresswell schreibt dazu treffend: „‘Would you like to come round to my place?‘ This suggests ownership or some kind of connection between a person and a particular location or building. It also suggests a notion of privacy and belonging.“[1]

Deutlich wird in diesem Satz die homonyme Funktion von „place”, so kann das Wort hier im Sinne von „Platz“ aber auch von „Zuhause“ gelesen werden. Es geht nicht um die Aneignung an sich, nicht um den Besitz, sondern vielmehr darum „Besitzer“ (oder in manchen Fällen Besetzer) zu sein.
Anders herum bedeutet dies: Wer keinen physischen Platz hat, hat auch keinen gesellschaftlichen Platz.[2] Weiterlesen Wer keinen physischen Platz hat, hat auch keinen gesellschaftlichen Platz!

Fundstück der Woche – Wohnen und Arbeiten am gleichen Ort: Gespräch über das Tübinger Französische Viertel

„Das Französische Viertel in Tübingen zeigt so viele Qualitäten von Altstädten wie sonst wohl kein anderes neu gebautes Stadtviertel. Mit dem Stadtplaner Andreas Feldtkeller spricht Daniel Fuhrhop darüber, wie dort gelang, was andernorts nicht klappt.“
http://www.verbietet-das-bauen.de/wahrheit-feldtkeller/

Im oben verlinkten Interview von Daniel Fuhrhop mit Andreas Feldtkeller wird deutlich, warum das Konzept eines Neubau-Viertels nach Vorbild der Altstadt mit der lokalen Verbindung von Wohnen und Arbeiten erfolgreich umgesetzt werden konnte, anders als ich es beispielsweise 2010 im Herose-Areal in Konstanz (vgl. das Projekt Raum-Expedition: Konstanz) erlebt habe. Weiterlesen Fundstück der Woche – Wohnen und Arbeiten am gleichen Ort: Gespräch über das Tübinger Französische Viertel

CfA: Das Soziale im urbanen Kontext – Dynamiken der Aneignung und Aushandlung von (Stadt-)Räumen

Ich freue mich sehr, am 28./29. November an der Hochschule Luzern mit Maik Hömke (HSLU) ein Treffen des „Nachwuchsnetzwerkes (NWNW) Stadt – Raum – Architektur“ gestalten zu können. Es wird das insgesamt 12. Treffen des NWNW sein und ich werde zum dritten Mal, nach Berlin (2011) und Weimar (2012) die Ko-Leitung übernehmen.

Call
Der urbane Kontext ist geprägt von Dynamiken der sozialen Aneignung und Aushandlung. Dabei divergieren beispielsweise die Definitionen von Zentren und Peripherien je nach Perspektive der Angesprochenen – was für die einen ein neu entwickeltes, trendiges Stadtquartier ist, nehmen andere immer noch als eine Industriebrache war und für wieder andere ist dasselbe Quartier ein Naherholungsgebiet. Abhängig von der jeweiligen Perspektive sind auch die Praktiken der Aneignung, zu denen unter anderem partizipative Stadtentwicklung, Zwischennutzung, Hausbesetzungen, Urban Gardening und Street Art zählen. Diese sind eingebettet in ein Geflecht aus neoliberaler Stadtpolitik, institutioneller Stadtplanung, Bürgerbeteiligung, sozialer Ungleichheit und Protestbewegungen, sowie gesteigerter medialer Aufmerksamkeit. Weiterlesen CfA: Das Soziale im urbanen Kontext – Dynamiken der Aneignung und Aushandlung von (Stadt-)Räumen

Publikation: Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung aktueller Initiativen und Projekte zum Themenfeld Open Education Resources (OER)*

Überlegungen zu den Verbindungen zwischen OER und raumsoziologischen Untersuchungen von Bibliotheken

Freie Bildungsmedien und Digitale Archive
Freie Bildungsmedien und Digitale Archive

Gemeinsam mit Ricarda T.D. Reimer habe ich soeben einen Aufsatz zu “Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung aktueller Initiativen und Projekte zum Themenfeld Open Education Resources (OER)” veröffentlicht. Er ist im Sammelband “Medien – Wissen – Bildung: Freie Bildungsmedien und Digitale Archive.” erschienen, der vollständig open access zugänglich ist. Ich möchte in den folgenden Zeilen weniger diesen Aufsatz vorstellen (das habe ich schon im Blog von digitallernen.ch gemacht), sondern vielmehr die Verbindungen zu meiner raumsoziologischen Arbeit im Themenfeld Wissensräume herausarbeiten.

Wie ich im Falle von Bibliotheken schon an anderer Stelle erläutert habe, gehe ich bei Wissensräumen von drei Raumkomponenten aus: Dem materiellen, virtuellen und sozialen Raum. Weiterlesen Publikation: Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung aktueller Initiativen und Projekte zum Themenfeld Open Education Resources (OER)*

„Die Universitätsbibliothek – Ein integratives Element der Gemeinschaft der Forschenden“

Defensio

Gleichzeitig mit der Publikation dieses Blogposts verteidige ich meine Dissertation an der Uni Konstanz mit einem Vortrag zu oben genanntem Thema. Um mich auf den Vortrag vorzubereiten, habe ich diesen Post verfasst, quasi als Kurzzusammenfassung. Aber auch, um all jenen, die nicht dabei sein können, die mich aber in den letzten Wochen sehr unterstützt haben, einen kleinen Einblick zu ermöglichen. Für den Vortrag ist mir besonders wichtig, einerseits meine Arbeit als Ganzes vorzustellen, sie aber andererseits auch nochmal aus einer etwas anderen Perspektive zu beleuchtet. Eine Perspektive, die es erlaubt, aus allen Kapiteln Teile der Ergebnisse vorzustellen, die zusammengenommen wieder einen thematischen Bogen spannen. Im Folgenden möchte ich also, entsprechen meines Vortrages, kurz in mein Dissertationsprojekt einführen, eine zentrale These aufstellen, diese in Auszügen belegen und am Schluss eine Konklusion machen.
 

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Publication: Examining Space Perceptions. Combining Visual and Verbal Data with Reactive and Non-Reactive Methods in Studies of the Elderly and Library Users

Uni Bibliothek Konstanz, Gebäude N (November 2011)
University Library Konstanz, Building N (November 2011)

In April the special issue „Spatial Methods“ of the journal „Historical Social Research/Historische Sozialforschung“ was published. I’m very proud to present my article concerning the examination of space perceptions in libraries and homes for the elderly in this issue:

Examining Space Perceptions. Combining Visual and Verbal Data with Reactive and Non-Reactive Methods in Studies of the Elderly and Library Users. In: Historical Social Research, Special Issue “Spatial Methods”, Vol. 39 (2014) No. 2. Pp. 181-202.

Abstract
Space is characterised by both its material and its social aspects. To examine space perceptions in this holistic understanding it is crucial to combine verbal with visual data and reactive with non-reactive methods, because not every perception is verbally expressible. The article starts illustrating a socio-spatial-material concept of space. Weiterlesen Publication: Examining Space Perceptions. Combining Visual and Verbal Data with Reactive and Non-Reactive Methods in Studies of the Elderly and Library Users

Wie man eine wissenschaftliche Arbeit (zu Ende) schreibt

„Bücher sind wie Solitäre. Sie präsentieren sich gern der Öffentlichkeit und verschweigen dabei die Zusammenhänge, aus denen sie entstanden sind. Dabei sind sie doch in lange Gedankengänge eingebunden, die dem Leser vorzuenthalten schade wäre, in eine Verknüfpung von Ideen (einige Brocken davon werden uns manchmal noch mitgeliefert) und in eine kleine Geschichte, in Peripetien methodologischer Art (von denen sehr viel seltener erzählt wird).
Jean-Claude Kaufmann [1]

„Und wir wissen alle, dass Simultanität für Worte ein großes Problem ist.
Sie kommen der Reihe nach, immer nur der Reihe nach […]“
Siri Hustvedt [2]

Hinterher ist man immer klüger. Das trifft auch auf das Verfassen wissenschaftlicher (Qualifikations-) Arbeiten zu. Nach Jahren voller Lektüre, Feldforschung und Ergebnisdiskussionen habe auch ich es geschafft, gut 200 Seiten zusammenhängenden Text – aus eigener Feder, versteht sich – zu erstellen. Leid und Leidenschaft lagen oft ganz nah beieinander. Die folgenden Zeilen schildern gleichermaßen Tücken, Erfolgsrezepte und – mit Kaufmann gesprochen – die arbeitsorganisatorischen Zusammenhänge, aus welchen meine Arbeit entstanden ist. Zur besseren Übersichtlichkeit ist der Artikel in einzelne thematische Abschnitte mit eigenen Überschriften gegliedert. Weiterlesen Wie man eine wissenschaftliche Arbeit (zu Ende) schreibt

„Das Beste kommt zum Schluss! Interdisziplinäre Planung für das Wohnen im Alter im Spannungsfeld zwischen Zielgruppenorientierung und Bedürfnisheterogenität“

Eine Publikation zum Abschluss eines Lehrforschungsprojektes

Der Artikel von Nicole Conrad und mir in der gerade erschienenen Ausgabe der Planungsrundschau beginnt mit der demographischen Entwicklung – und spannt darauf aufbauend einen Bogen von der a priori-Definition der Zielgruppe „SeniorInnen“ über die empirische Untersuchung einer bestehenden Seniorenresidenz in Konstanz und der damit verbundenen a posteriori-Definition der Zielgruppe hin zur Konzeption und Planung von Neu- und Umgestaltungen. Weiterlesen „Das Beste kommt zum Schluss! Interdisziplinäre Planung für das Wohnen im Alter im Spannungsfeld zwischen Zielgruppenorientierung und Bedürfnisheterogenität“